Der Verlust eines Kindes ist eine der
schmerzlichsten Erfahrungen, die ein Mensch durchmachen kann. Mit dem Kind stirbt auch die gemeinsame Zukunft. All die erhofften gemeinsamen Momente, alles was dieser kleine Mensch hätte erleben
können, hätte erleben sollen. Nichts davon wird passieren. Diese Trauer ist überwältigend und lähmend für die ganze Familie.
Nachdem ich im Freundes- und Bekanntenkreis von
weiteren betroffenen Familien erfahren hatte, habe ich beobachtet, dass jeder Sternenkindvater anders mit seiner Trauer umgeht. Manche Väter zeigten ihre Trauer offen. Andere trauerten eher für
sich, im Verborgenen. Das hatte unterschiedliche Gründe. Dazu gehörten gesellschaftliche Erwartungen oder ein bestimmtes männliches Rollenverständnis. Andere Väter versuchen ihre eigene Trauer
zurückzustellen, um für ihre Familie stark zu sein. Manchen fehlte der Zugang zu professionellen Hilfsangeboten. All das bedeutet nicht, dass die Wunden, die der Tod des Kindes hinterlassen hat,
weniger tief sind.
Wichtig ist zu verstehen, dass Trauerbewältigung
individuell ist, dass es keinen “richtigen” oder „falschen“ Weg gibt. Es gibt nur den eigenen Weg. Trauerbewältigung kann auch aus mehreren Elementen oder Etappen bestehen. Vielleicht legt man
einen Teil des Weges alleine für sich, und einen anderen Teil zusammen mit der Partnerin zurück. Auf alle Fälle sollten Väter die Möglichkeit haben, ihren individuellen Weg zu gehen. Oft muss man
diesen aber auch erst finden. Dafür braucht es den Zugang zu professioneller Hilfe und Angeboten, die man in Anspruch nehmen kann, wenn man möchte.
Für mich waren es am Ende mehrere Komponenten: die
Trauer für mich, die Trauer mit meiner Partnerin und individueller Trauerbegleitung, der Austausch in einer Vätergruppe und das Aufstellen eines Erinnerungsbaums für und mit anderen betroffenen
Familien.
Danke, dass du uns auf deinem Weg mitgenommen
hast, lieber Armin. Angebote für Sternenkindväter findet ihr auch auf unserer Website.